Worauf sollten Sie nach einer Zahn-OP oder Implantat-OP achten?
Wir möchten Ihnen hier einige Empfehlungen geben, die besonders für die unmittelbare Zeit nach einem Eingriff in die Mundhöhle von Bedeutung sind. Es ist sinnvoll diese Verhaltensmaßnahmen zu beachten, damit der Heilungsverlauf gut verlaufen kann.
Keine aktive Teilnahme am Straßenverkehr
Sie sollten am Tag der Operation nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Am besten lassen Sie sich von einer Begleitperson nach Hause bringen. Gerne rufen wir Ihnen auch ein Taxi – sagen Sie uns einfach Bescheid.
Schmerzen
Wir geben vor operativen Eingriffen ein wirksames Schmerzmittel, sodass nach Abklingen der lokalen Betäubung das Schmerzmittel schon seine volle Wirkung entfalten konnte. Um die Beschwerden weiterhin gering zuhalten, empfehlen wir Ihnen, das verordnete Schmerzmittel nach Anweisung einzunehmen. Die meisten Patienten sind nach kurzer Zeit beschwerdefrei. Nach drei Tagen zeigt sich bei den meisten Patienten eine deutliche Besserung. Ist das nicht der Fall, oder es kommt sogar zu einer Verschlechterung, stellen Sie sich bitte in unserer Praxis vor.
Blutungen
Nach einem operativen Eingriff in der Mundhöhle sind leichte Nachblutungen normal. Durch Kühlen und Ruhe ist die Blutung in der Regel innerhalb von sechs Stunden gestillt. Durch Vermischung von Blut und Speichel wird der Eindruck einer stärkeren Nachblutung vorgetäuscht. Sie könne eine Blutstillung durch Kompression der Wunde unterstützen. Falls sie keine Tupfer zur Hand haben, legen Sie ein frisches, geknotetes Taschentuch auf die Wunde und beißen zu.
Grundsätzlich gilt:
Bewahren Sie Ruhe! Blutungen nach kieferchirurgischen Eingriffen sind fast nie lebensbedrohlich.
Sollte eine Blutung nicht stehen, stellen Sie sich bitte erneut in der Praxis vor. Saugen Sie nicht an der Wunde. Unterlassen Sie körperliche Anstrengungen.
Blutgerinnungshemmer
Wenn Sie Blutgerinnungshemmer einnehmen, dürfen Sie diese nur nach Rücksprache mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt absetzen. Ggf. muss Ihr Hausarzt Ihnen Heparin verordnen. Als Mindestwert für einen operativen Eingriff gilt ein INR Wert unter 2,0 oder ein Quick Wert über 30 % zum Tag der OP.
ASS 100 wird vor Operationen nicht mehr zwingend abgesetzt. Sie müssen uns über Ihre Medikamente und deren Einnahme unbedingt informieren.
Schwellungen
Eine Schwellung nach einem kieferchirurgischen Eingriff erreicht erst nach zwei bis drei Tagen ihr Maximum. Mit der Schwellung tritt auch eine eingeschränkte Funktion auf, z. B. bei der Mundöffnung. Ab dem dritten Tag setzt der Rückgang der Schwellung langsam ein. Kühlen (Kühlakkus in ein Geschirrhandtuch einschlagen) mit Kühlpausen und körperliche Schonung kann einer Schwellung vorbeugen. Über Nacht kommt es durch die Bettwärme zu einer Verstärkung der Schwellung.
Essen
Prinzipiell dürfen Sie essen, worauf Sie Appetit haben, allerdings ist nach Operationen in der Mundhöhle die anschließende Nahrungsaufnahme eingeschränkt. Solange die Betäubung wirkt, sollte die Nahrungsaufnahme unterbleiben, da Sie Gefahr von Bissverletzungen in Kauf nehmen. Für die Zeit nach der Operation sollten Sie sich auf weiche oder flüssige Kost einstellen. Sie sollten auf blutdrucksteigernde Getränke verzichten (Cola, schwarzer Tee, Kaffee, Alkohol). Salbei-Tee kann durch seine antibakterielle Wirkung die Heilung unterstützen.
Zahn- und Mundpflege
Acht Stunden nach der Operation empfehlen wir, den Mund mit einer desinfizierenden Mundspüllösung vorsichtig auszuspülen und dies dann zwei- bis dreimal täglich zu wiederholen. Am besten verwenden Sie die verordnete Spüllösung (z. B. Chlorhexamed 0,2 % oder Wasserstoffperoxid 0,3 %). Sie können mit einer weichen Bürste (z. B. Meridol Ultra) vorsichtig und langsam die Zähne nahe dem OP-Gebiet reinigen. Der unmittelbare Wundbereich sollte ausgelassen werden. Nehmen Sie keine aggressiven Mundspüllösungen und spülen sie nur ganz leicht. Andernfalls kann das erste schützende Fibrin weggespült werden und es kann zu Nachblutungen kommen. Bei strapazierten Mundwinkeln, nehmen Sie Bepanten-Salbe oder Vaseline.
Rauchen
Rauchen vermindert die Durchblutung und schwächt Ihre körpereigene Abwehr. Die Giftstoffe stören den Heilungsverlauf empfindlich. Wir empfehlen Ihnen, dass Rauchen so lang wie möglich zu unterlassen. Zusätzlich ist bei Rauchern vor und nach der OP jeweils eine zusätzliche professionelle Zahnreinigung zu empfehlen, um die Heilung zu unterstützen.